Alte Stars, junge Highflyer, wolkige Ideen: Das ist Nomoko, hochgelobtes Startup aus der Limmatstadt, zigfach ausgezeichnet, mit VR-Mitgliedern der Champions League.
Und seit dem 11. Dezember Konkurs. Bumm, aus.
Was für eine Pleite. Und was für ein Sinnbild für eine Hype-Wirtschaft, in der die Macher vom Weltall träumen, aber im Hier und Jetzt null und nichts zustande bringen.
Wer kann, der flüchtet. So wie Robin Lingg, Neffe von Michael Ringier, dem Gross-Verleger von der Dufourstrasse, wo Lingg unter seinem Onkel im 2023 im VR Platz nehmen sollte – was bisher nicht passiert ist.
Im Sommer 2021 hatte Nomoko Lingg als nächsten Super-Crack präsentiert. Wahl in den VR, um die „Expertise im Immobilienmarkt zu stärken“.
Nomoko schwafelte da von digitalen Parallelwelten im Netz, um so Real-Estate-Chancen in der Realität schneller wahrzunehmen.
Mit „Robins tiefem Wissen über die Immobilienbranche“ werde Nomoko „seine Positionierung im PropTech-Geschäft“ beschleunigen, liess sich Michel Demaré zitieren.
Ob Demaré wusste, was er da von sich gab?
Dabei gehört der Digital Immigrant zu den grössten Wirtschaftskapitänen der helvetischen Firmenlandschaft: Interims-CEO ABB, Vize-Präsident UBS, vor Jahresfrist Chairman des Pharmamultis Astra Zeneca.
Ein zweiter Topshot des Alpenlands fühlte sich gebauchpinselt, als ihm die Nomoko-Jünglinge einen VR-Sitz anboten.
Markus Hongler – der Mann, der jahrelang die Berner Mobiliar-Versicherung prägte und sich bei Ringier einkaufte, weil man Freude an deren Digital-Plattformen hatte.
Heute sitzt Hongler unter anderem bei der Luzerner Kantonalbank im Aufsichts-Board.
Dort war man schnell: Unter „Wesentliche Beteiligungen“ steht bei Nomoko bereits „in Liquidation“.
„Nomoko is a Swiss tech startup unlocking the power of Digital Twins one industry at a time“, publizierten die Gründer auf ihrer Webseite.
„Founded in 2015 by Nilson Kufus and Vincent Pedrini, we’re on a mission to make the physical world accessible as a digital ecosystem that creates new solutions to visualize and analyze spatial data and location intelligence.“
Und so weiter.
Jetzt ist die Homepage nicht mehr aufrufbar, 40 Leute verloren ihren Job.
Kufus und Pedrini, die zwei modernen Weber aus dem Märchen des nackten Kaisers, ziehen wohl weiter zum nächsten Abenteuer im digitalen Orbit.
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Die beliebtesten Kommentare
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Für unternehmerischen Erfolg bedarf es halt bisschen mehr als sich mit Laptöpchen dreimal die Woche ins La Stanza am Bleicherweg zu setzen und Kaffee zu schlürfen.
Denn viel mehr als das hat der eine Gründer (NK) nicht zustande gebracht.
Aber immer gross reden als ob man ein verkanntes Start-up Genie sei.
Steve Jobs für Arme. Peinlich.
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Hongler und Champions League?!?. Da lachen ja die Hühner.
Der Mann lässt wirklich kein Fettnäpfchen aus, das auf seinem Weg steht. -
Being an entrepreneur is hard!
It’s probably the toughest professional choice one can make. It requires courage, resilience, vision, and immense determination. You swim alone, against the current. And you know this since the day you start!
Entrepreneurs are the driving force behind innovation, pushing society towards progress.
We all know that innovation is about trial and error. This is particularly true in deep tech, where game-changing technologies are developed. Deep tech isn’t just about creating another online shop or blog; it’s about pioneering core technologies and building essential infrastructure that can transform industries.
Startups do fail, and they do fail often. It’s a natural part of the innovation process. However, deriding these efforts in a sarcastic, schadenfreude-filled tone is not journalism. It disrespects the entrepreneurial spirit.
It’s exactly innovation and entrepreneurship that make this country so successful and wealthy.
I’m not sure what agenda InsideParadeplatz is driving but it’s definitively not one that wants Switzerland to be an attractive place for entrepreneurship and innovation.
We must champion innovation and those who courageously drive it forward, not demean their efforts.
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„Digital Shaper“ und „Forbes 30 under 30“ scheinen Code-Wörter zu sein, um Investoren vor unfähigen Startup-Manager zu warnen.
Die nächste PropTech-Pleite ist dann wohl Properti, das ebenfalls nicht zum fliegen kommt und mit Vorgehensmethoden in der Akquise auffällt.-
da bin ich mir nicht so sicher… die geben ordentlich Gas… Scheint aber die Norm zu sein, statt zu unterstützen lieber Gerüchte kreieren.
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Jetzt knallt es mal gewaltig im Startup Gebälk. Fertig mit der billigen Kohle. Viele Träumer haben die Investoren beschwatzt und denen Fantasien erzählt. Von wegen das Rad neu erfinden. In Deutschland hat es schon geknallt und hunderte Startup gehen bereits Pleite. Merke: Nichte jede Idee ist eine gute Idee…
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So, so, der VR bestand also aus Mitgliedern aus der Champions League. Das erinnert doch stark an die Swissair. Was hatte es dort nicht für klingende Namen im VR. Dumm nur, deren Champions League hatte so gar nichts mit dem Fluggeschäft zu tun. Das Ergebnis ist bekannt. Und scheint sich hier zu wiederholen. Etwas muss man den Nomoko-Leuten lassen: Was sie sagen und schreiben, tönt gut, sehr gut, man wird ganz klein.
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Der Product-Market fit hat einfach zu lange gedauert und man hat sich hier verhaspelt. Viel aus dem man lernen kann, klar. Aber hier sehen wir ein Paradebeispiel davon wie wir in der Schweiz mit Leuten umgehen, die etwas riskieren und dann damit scheitern: wir hauen so lange drauf, bis die Leute sich ja nicht trauen noch Mal was neues zu starten… #facepalm
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Schweizer Markt:
a) Kundenkreis viel zu klein, extrem strukturierter Markt mit Spezialwuenschen
b) Kosten viel zu hoch (programmierer in Indien etc. 20x billiger)
=
c) Stueckkosten (#1BWL Kennzahl) VIEL VIEL zu hoch>=Firmen fast immer pleite! -
Immobilienverwaltung ist ein langweiliges, bünzliges Geschäft, das man genau und gewissenhaft verrichten muss. Im Gegensatz zum Bauen selbst, wo BIM und digitale Zwilling durchaus sinnvoll sein können, bringen die gehypten „Lösungen“ solcher Dampfplauderbuden null Mehrwert für die Verwaltung von 0815-Objekten. Aber das Gratisgeld musste halt irgendwie verbrannt werden. Ich freue mich auf die weitere Flurbereinigung. Die vielen „PropTech“-Heissluftgebläse können weg.
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NO MOre KOhle, der Name sagt doch alles.
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Ja mit den ganzen Ex(en) da hatte ich auch so meine Erfahrungen. Geld war dann auch plötzlich weg. Da kann ich die Nomoko voll verstehen.
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In gewissen Etablissements ist die Kohle sehr schnell weg, verstehe Sie!
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Die hätten mal besser eine neue Haarsalon-Kette gegründet. Mit Schneideautomaten wie beim Car-Wash. Da hockt man verwuselt hin wie es die Co-Founder machen, dann zieht einem eine Kette durch den Cut-Automaten und am Ende kommt etwas ansehnliches wieder heraus.
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typische Schaumschläger – zeigt schon die Linkedin Headline vom Gründer. EInfach nur peinlich
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Die nächste Falschpräsentation mit ETH-Technik ?
Was sind das für “Super-Cracker“?
“Fläddli-Suppen-Cracker“! -
Alles Spitzenleute versammelt und in einem Gebiet tätig, wo man ein paar Nummern besser sein sollte.
Analysen von Ökosysteme gehört zu den heftigsten überhaupt. Da sollte man mit Personen und deren Kollektiven zusammen arbeiten die es drauf haben. Die sind Mangelware und wissen, mit wem sie nicht zusammen arbeiten.
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Niemand in der Branche verstand den Business Case von Nomoko wirklich; und als sie dann die Rettung im Metaverse suchten, war es leider nur noch eine Frage der Zeit.
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Jä nu, das gits. Ohne Risiko nichts Neues – im Grundsatz. Wird das Geld wieder teurer, wird auch die Risikoprüfung wieder besser.
Leider herrscht im Moment noch diese Casino-Kultur „Hauptsache start-up“. Diese Blase wird von den Unis kräftig gefördert, die jungen Menschen für irgendwelche Hirngespinste an einschlägigen Veranstaltungen in den Himmel gelobt.
Genau beobachten sollte man auch die spin-offs der Universitäten. Da wird mit viel Steuergeld entwickelt, erste Schritte gewagt und wenn das Risiko kleiner wird…privatisiert. Auch nicht ganz korrekt oder?
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Wie wahr, nur will es niemand wahrhaben. Steuergelder werden für Startups der Unis verschwendet, hochgepusht mit Hilfe der Politik und danach privatisiert und aufgeteilt in den erlauchten Kreisen.
Aber echte Lösungen und Verbesserungen für die KMU der Schweiz, da will keiner etwas machen oder investieren, obwohl diese für die meisten Jobs im Land verantwortlich sind.
Im Mittelalter war dies der Adel, heute die Politik mit der Verwaltungselite. Die Privatwirtschaft darfs richten, denn dieser ist ja der einzige Sektor, der „echtes“ Geld erwirtschaftet…
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Es reicht halt nicht, sich in weissen Turnschuhen und im offenen Hemd zu präsentieren. Manchmal gehört auch ein wenig Fachwissen dazu. Zudem nimmt der Markt halt auch nicht jeden „Scheiss“ auf.
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reingeborenen à la Ringier.
Mit dem goldenen Löffel aufgewachsen, den anderen vorschreiben wollen (siehe Plandemie-Propaganda) wie sie zu leben haben.
Fühlen sich dem Pöbel überlegen und scheitern wenn sie sich aus dem gemachten Nest (Ringier-Verlag) rauswagen, jämmerlich und kläglich, wenn sie sich in die reale Arbeitswelt hinauswagen, diese traurigen Gestalten die im Grunde totale Nieten sind.
Was für Versager und Nullen!
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zwischen dem Wollen und dem Können besteht halt immer eine gewisse Differenz
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Also die Story hier ist, dass es Leute mit Geld gibt, die in ‚Virtual Reality‘ investieren, und sich dann wundern, dass dabei nichts Reales herauskommt? Wie heisst es im Englischen doch so passend, „There’s a sucker born every minute“
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Nochmals Lukas: es gehört zur Natur eines Startups, dass die Chancen eines Konkurs sehr hoch sind. Für gewisse innovative Ideen ist der Markt noch nicht bereit.
Und dennoch, gäbe es keine Startups, hätten wir heute weder Facebook, noch Uber, noch eat.ch, noch Twint etc etc.
Jeden Fail hier breit zu treten und Leute für ihr scheitern zu verurteilen, ist unterste Schublade. Und das von einer Person, die selber nichtmal im Angestelltenverhältnis überleben konnte.
Und a propos Preise und Auszeichnungen…Du hast selber mal einen als Investigativ-Journi bekommen – na klingelts?
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Ich versuch seit einer gefühlten Stunde das Geschäftsmodell zu verstehen. Es ist beruhigend zu erkennen, wie die eigene „Dummheit“ einen davor schützt in idiotische Sachen zu investieren.
„Founded in 2015 by Nilson Kufus and Vincent Pedrine, we’re on a mission to make the physical world accessible as a digital ecosystem that creates new solutions to visualize and analyze spatial data and location intelligence.“
Es reicht halt nicht, sich in weissen Turnschuhen und im offenen Hemd zu präsentieren. Manchmal gehört auch ein wenig Fachwissen…
reingeborenen à la Ringier. Mit dem goldenen Löffel aufgewachsen, den anderen vorschreiben wollen (siehe Plandemie-Propaganda) wie sie zu leben haben.…
NO MOre KOhle, der Name sagt doch alles.